Dreikönigssingen 2022

Gesund werden, gesund bleiben - Ein Kinderrecht weltweit!

Das Gesundheitswesen im Südsudan ist völlig mangelhaft, es fehlt im ganzen Land an Gesundheitseinrichtungen, Medikamenten und medizinischem Personal. Hinzu kommen infrastrukturelle Schwierigkeiten: Das Straßennetz ist so dünn, dass Hilfe für Kranke oft zu spät kommt oder sie nicht zeitig ins Krankenhaus gebracht werden können. Vor allem während der Regenzeit sind manche Wege nicht mehr befahrbar.
Besonders schwierig ist die Lage auf dem Land. Unter der unzureichenden Gesundheitsversorgung leiden vor allem Kinder, Schwangere und Mütter. Mit 789 Todesfällen auf 100.000 Geburten hat der Südsudan eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten der Welt.
Eines von zehn Kindern stirbt vor seinem fünften Geburtstag. Zwei Drittel der Todesfälle gehen auf vermeidbare Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder Atemwegserkrankungen zurück.

„Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet daher das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion.
Benson aus dem Südsudan ist auf dem Aktionsplakat zu sehen. Nach einem Sturz vom Mangobaum wurde der Fünfjährige im Daniel Comboni-Krankenhaus in Wau behandelt, das von den Sternsingern unterstützt wird.

Gesundheitsversorgung im Daniel-Comboni-Krankenhaus in Wau/Südsudan:
Dr. James Albino untersucht den kleinen Malaria-Patienten Francis. Dem Sternsinger-Partner ist es besonders wichtig, sich genügend Zeit für jeden Patienten zu nehmen.
Im Daniel-Comboni-Krankenhaus der südsudanesischen Diözese Wau ist Malaria die häufigste Diagnose bei Kindern. Viele junge Patienten leiden zudem an Durchfall- und Atemwegserkrankungen und an Anämie aufgrund von Unter- und Mangelernährung.

Gesundheitsarbeit im Norden Ghanas:
Vierteljährlich untersucht ein medizinisches Team alle Schüler der Sirigu-Schule von Kopf bis Fuß. Häufig leiden sie unter Wurmerkrankungen, Augen- oder Ohrinfektionen. Mit ihrer Diagnose gehen erkrankte Kinder zur Behandlung in eine Gesundheitsstation.

Im Gesundheitsclub der Sirigu-Schule lernen die Schüler, wie man aus einem Kanister, Stock und Seil einfache Waschmöglichkeiten baut, sogenannte Tippy Taps. Einige Mädchen und Jungen konnten inzwischen sogar zuhause Tippy Taps bauen, von denen die ganze Familie profitiert.
Die Gesundheitsclubs spielen eine wichtige Rolle: Jede Woche lernen die Schüler etwas Neues – von der persönlichen Hygiene bis hin zur Corona-Prävention.

Auch die Essensverkäuferinnen der Sirigu-Schule in Ghana werden regelmäßig untersucht. Zusätzlich absolvieren sie ein Training, bei dem sie lernen, Pausensnacks hygienisch zuzubereiten und zu verkaufen.

Bis zu 7.000 Kinder werden im Orthopädischen Trainingszentrum im ghanaischen Nsawam behandelt: Sie bekommen Prothesen und Physiotherapie, lernten unter professioneller Anleitung Laufen, Sitzen und Rollstuhlfahren.
Neben Therapie und Bildung ist auch Zeit für Spiel und Spaß: Die Kinder lernen schwimmen, toben beim Fußballspiel durch den Garten oder lernen, Perlenschmuck herzustellen.

1989 wurde das Zentrum für Verbrennungsopfer im oberägyptischen Assiut gegründet. Jährlich behandelt die Einrichtung 1.500 bis 2.000 Menschen mit Verbrennungen. Fast zwei Drittel der Patienten sind Kinder wie der zwölfjährige Youssef.
„Während defekte Gasöfen oft schlimme Explosionen verursachen, verbrennen Kinder sich vor allem an heißen Flüssigkeiten oder verletzen sich durch Elektrizität“, erklärt Hany Mokhtar, Direktor des Zentrums. Wochen oder gar Monate dauert die Behandlung, bis nach Operationen, regelmäßigen Verbandswechseln und Physiotherapie die Verletzungen geheilt sind.

Um schon die Jüngsten über Brandgefahren aufzuklären, veranstalten die Sternsinger-Partner in Assiut regelmäßige Theateraufführungen an Schulen. Außerdem besuchen sie die Familien zuhause und verteilen Aufklärungsbroschüren.
Hamdy Hassan ist Leiter des ABP-Puppentheaters. Mehr als tausend Aufführungen an Grundschulen hat sein Team aus Puppenspielern bereits organisiert. Am wichtigsten ist jedoch die Reintegration der Verbrennungsopfer in die Schulgemeinschaft. Oft werden sie von den Mitschülern angestarrt oder gar gehänselt, etwa wenn ihr Gesicht durch die Verbrennungen sichtbar entstellt ist. Vor allen Schülern erzählen sie, was ihnen passiert ist. „So bekommen sie ihr Selbstbewusstsein zurück“, sagt Hamdy Hassan.