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Die Mischung muss stimmen. Drei junge Ehrenamtliche sorgen für den guten Ton

Hunderte Meter Kabel, Mischpulte im Wert mehrerer Tausend Euro, Scheinwerfer, Laser und Nebelmaschinen. Was klingt, wie die Ausstattung des „Festes“ in der Günther-Klotz-Anlage, ist das Werk von drei jungen Gemeindemitgliedern, die in der katholischen Kirchengemeinde Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer an den Reglern drehen.

Technik in St. Peter und Paul Durlach Foto: Simon Binder
Technik in St. Peter und Paul Durlach Foto: Simon Binder

Am Anfang stand die „Mini-Band“ in Grötzingen. Für eine Band benötigt man jemanden, der sich um den richtigen Sound kümmert, und so kam Philipp Stappert zur professionellen Tontechnik. In der Pfarrei Heilig Kreuz Grötzingen lernte er Simon Binder kennen, der mit seiner Profiausstattung in der Pfarrei St. Thomas bereits bei Jugendgottesdiensten und größeren Events für eine gute Audioqualität sorgte. Später stieß Vero Binder hinzu und zu dritt sorgen die jungen Tontechniker mittlerweile dafür, dass in den Kirchen der Ton bei größeren Veranstaltungen auch professionellen Ansprüchen gerecht wird.

Tontechnik, das ist mehr, als ein Mikrofon und einen Lautsprecher aufzustellen, aus dem eine ferne Stimme knisternd wispert. Tontechnik, das bedeutet vor allem Regeln und Ausgleichen: Mischpulte sorgen beim Kirchenkonzert dafür, dass jede Sängerin und jeder Sänger die Stimme erheben kann und die kleine Blockflöte nicht von der mächtigen Orgel übertönt wird. Zahlreiche Kabel und Funktechnik verbinden spezielle Mikrofone und Lautsprecher und gewährleisten, dass die Kommunikation nicht abbricht. „Gerade in einer Kirche wie St. Peter und Paul in Durlach haben wir riesige Strecken zu bewältigen, vom Altarraum vorne bis zu den Musikern am anderen Ende des Kirchenschiffs“, erklärt Philipp Stappert. Wenn eine Band spielt oder eine Tanzgruppe auftritt, kommen neben der Audioanlage gerne auch noch Spots und Laser zum Einsatz, die den Kirchenraum erstrahlen lassen.

Tontechnik während der Firmung 2021 Foto: Philipp Stappert
Tontechnik während der Firmung 2021 Foto: Philipp Stappert

Eine gute Tontechnik ist bei Jugendgottesdiensten oder wohlklingenden Kirchenfesten für eine Gemeinde unerlässlich. Damit die Qualität stimmt, müssten die Kirchen eigentlich investieren. Doch die Technik ist teuer und die Experten sind rar. Umso bemerkenswerter ist das Engagement der Ehrenamtlichen, die viel Herzblut, Ausrüstung und Zeit einbringen. „Vor größeren Events bauen wir schon einmal 30 Stunden auf“, berichtet Simon Binder. Das zeigte sich zuletzt bei den Gottesdiensten zur Firmung in Durlach für die ganze Kirchengemeinde. Umso wichtiger ist die Anerkennung der freiwilligen Arbeit.

Diese Anerkennung ist auch der Kirchengemeinde wichtig. Das Ausmaß des Engagements sei nämlich nicht selbstverständlich und die Gemeinde sei froh und dankbar, dass sich die Jugendlichen mit ihrer Technik und ihrem technischen Know-how einbringen. Sie sorgten so dafür, dass alle die Gottesdienste und Events genießen könnten. Pfarrer Thomas M. Maier und Winfried Becker - der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates - sagen daher im Namen der ganzen Kirchengemeinde ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die jungen Gemeindemitglieder für die geleistete Arbeit der letzten Jahre.

Text: Dr. Stefan Burkhardt

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