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Arbeitskreis Klimaneutrale Kirchengemeinde Durlach und Bergdörfer - die Schöpfung vor einem zu schnellen Klimawandel bewahren

Unser Erzbischof hat das Ziel ausgerufen, dass die Diözese bis zum Jahre 2030 klimaneutral werden soll, mit all ihren Gebäuden und Fahrzeugen.

Dieses Ziel binnen 9 Jahren mit 90% Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen zu erreichen, ist eine gigantische Herausforderung und bedarf ab sofort, bei jeder unserer Entscheidungen zu Liegenschaften und Fahrzeugen der Kirchengemeinde, eine sorgsame Prüfung.

So heißt es denn auch beim Klimaschutz-Konzept der Diözese: "Die Zielsetzung ist sehr ambitioniert. Die Kommission Schöpfung und Umwelt hat in ihrer 6. Sitzung vom 24. November 2020 in Grundzügen in der Theorie erfahren, wie das Erzbistum, vom derzeitigen Jahresausstoß von rund 90.0000 Tonnen CO2 , bis 2030  auf Null kommen könnte." 

Folgende Maßnahmen werden empfohlen:

  • eine deutliche Reduzierung des Gebäudebestandes (bis 2040 um 35 %).
  • eine Ertüchtigung der zukunftsfähigen Gebäude mit einer jährlichen Sanierungsrate von 3,5% (bis ins Jahr 2040).
  • der Austausch aller Heizungen bis 2040,  ab dann wird kein Heizöl und Erdgas mehr verwendet.
  • ein massiver Ausbau mit gebäudenaher Photovoltaik bis 2030.
  • der verbleibende CO2-Ausstoß von 10 % des Ausgangswertes kann kompensiert werden."

Die Erzdiözese stellt hierzu Fördermittel für Investitionen und Energieberatung zur Verfügung.

Das Gemeindeteam St. Peter und Paul hat im Juni 2021 einen Arbeitskreis "Klimaneutrale Pfarrei St. Peter und Paul Durlach" gegründet. Er wird in den Monaten August/September ein Konzept für die Erreichung der Ziele des Erzbischofs erstellen, und eine erste Bestandsaufnahme des Energieverbrauchs von Liegenschaften der Kirchengemeinde durchführen. Ab September werden Vertreter von allen Pfarreien der Kirchengemeinde zur Mitarbeit eingeladen. Weitere Schritte sind folgende:

  • Ermittlung der Fördermöglichkeiten,
  • Auswahl von Liegenschaften der Pfarrei, die zu Renovierung anstehen und für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind,
  • Hinzunahme eines energietechnischen Beraters zur Identifizierung von Energie-effizienz-Maßnahmen und deren zeitliche Rangfolge mit dem Ziel, für die Summe der bis 2030 geplanten Maßnahmen, das vom Erzbischof gesetzte Ziel zu erreichen.

Der Pfarrgemeinderat wurde in seinem Juli -Treffen darüber informiert und hat den Arbeiten zugestimmt. Die Starkregen-Ereignisse in Deutschland und die hohen Temperaturen und Waldbrände im Mittelmeerraum, Russland, Kanada, Südamerika und Kalifornien dieses Sommers, mögen uns ein alarmierendes Zeichen sein, dass wir Gottes Schöpfung zerstören,  auch jeder von uns, durch Nutzung fossiler Energien und ein oft hohes Konsumniveau.

Durlach, im August 2021

Eberhard Jochem    Heinz-Jürgen Rockel     Karl Ludwig Metzger


Sonder-Infobrief des Erzbistums Freiburg zum Klimastreik am 24.09.2021

Der Arbeitskreis Klimaneutrale Kirchengemeinde teilt im Folgenden Inhalte des Sonder-Infobriefs der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt des Erzbistums Freiburg

Die Erzdiözese Freiburg unterstützt die Anliegen des Bündnisses #AlleFürsKlima und ist Vorreiterin in Sachen Klimaschutz.

Erzbischof Stephan hält daran fest, dass die Erzdiözese Freiburg bis zum Jahr 2030 klimaneutral wird. Dem dient das Klimaschutzkonzept, das am 10. August 2021, einen Tag nach Veröffentlichung des neuen Expertenberichts des Weltklimarats IPCC, von der Kommission für Schöpfung und Umwelt vorgestellt und Erzbischof Stephan überreicht wurde.

Die Bewegung Fridays for Future samt einem großen Bündnis rufen erneut zum bundesweiten Klimastreik am 24.09.2021 auf. Zwei Tage vor der Bundestagswahl lautet das Motto „Wir machen die Wahl zur Klimawahl!“. Mit hunderten Aktionen und Demonstrationen soll so deutschlandweit für „echten Klimaschutz und eine Zukunft ohne Klimakrise“ gekämpft werden.

Wir rufen Sie zur Beteiligung am 24.09.2021 auf und unterstützen damit die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klima-Abkommens.

Neben einer Teilnahme an einer der Demonstrationen am 24.09.2021 im Gebiet der Erzdiözese (Orte und Uhrzeiten: www.klima-streik.org/demos) gibt es noch weitere Möglichkeiten sich als Person, Verband oder Kirchengemeinde zu engagieren.

In den ersten Augusttagen ist der neue Bericht des Weltklimarats (IPCC) erschienen - er fasst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zusammen. Dazu beschreibt er den aktuellen Zustand des Weltklimas und Modellierungen seiner zukünftigen Entwicklung. Außerdem vermittelt er wichtige Informationen hinsichtlich der damit verbundenen Risiken für Mensch und Natur und analysiert den Bedarf an Emissionsminderungen, die für die Einhaltung der Ziele des Übereinkommens von Paris nötig sind.

Vereinfacht bedeutet dies: Die jüngsten Klimaveränderungen sind weitverbreitet, schnell, verstärken sich und sind seit Jahrtausenden beispiellos. Es ist eindeutig, dass Aktivitäten des Menschen den Klimawandel verursachen und dadurch auch extreme Klimaereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Dürren häufiger und intensiver werden. Der Klimawandel wirkt sich bereits jetzt auf alle Regionen der Erde in vielfältiger Weise aus. Die Veränderungen, die wir erleben, werden mit weiterer Erwärmung zunehmen. Ohne eine sofortige, rasche und umfassende Reduktion der Treibhausgasemissionen wird eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C nicht einzuhalten sein.

Einige zentrale Forderungen dieser Bewegung an die zukünftige Regierung sind, dass sie

  • spätestens 2030 aus der Kohle aussteigt und dafür sorgt, dass Menschen für Kohle nicht ihr Zuhause verlieren.
  • die Erneuerbaren auf mindestens 80 Prozent Anteil am Bruttostromverbrauch bis 2030 natur- und sozialverträglich ausbaut. Sie muss Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen und in Alternativen zu fossilem Gas, wie zum Beispiel grünen Wasserstoff, investieren.
  • in attraktiven öffentlichen Nahverkehr und in die Fahrradinfrastruktur investiert, alle neuen Autobahnprojekte stoppt und ein festes Datum für ein sozialverträgliches Ende der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren bei PKWs festlegt
  • sich für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft mit fairen Preisen für Erzeuger_innen sowie eine artgerechte und flächengebundene Tierhaltung einsetzt. Sie muss zudem die Agrarsubventionen überwiegend an ökologische Leistungen knüpfen.
  • jetzt eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft einleitet und in klimafreundliche Technologien und Prozesse investiert, statt weiter klimaschädliche Wirtschaftszweige zu subventionieren.
  • für gute Löhne sorgt und einen solidarischen Sozialstaat schafft, damit Strom, Wohnen, Lebensmittel und Mobilität klimafreundlich und gleichzeitig für alle bezahlbar sind.
  • für Klimagerechtigkeit im Globalen Süden einsteht und die deutsche Klimafinanzierung bis 2025 mindestens verdoppelt.

Wir freuen uns über Ihre rege Beteiligung am Klimastreik und Ihren Einsatz für den Klimaschutz

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