Dreikönigssingen 2017

Gemeinsam für Gottes Schöpfung - in Kenia und weltweit!

Pablo ist der Junge auf dem Sternsingerplakat 2017. Der Elfjährige lebt mit seinen Eltern und sechs Geschwistern in der Nähe des Turkanasees. Pablos Vater Simon ist Fischer.
Der See wird aber von Jahr zu Jahr kleiner und zunehmend salziger. Immer weniger Fische gehen Simon deshalb ins Netz. Für Simon wird es immer schwieriger, seine Kinder satt zu bekommen.
Er glaubt nicht, dass seine Söhne später auch als Fischer arbeiten können. Sie sollen deshalb einen Schulabschluss machen.

Mit einer Fläche von 580.000 km² ist Kenia etwa doppelt so groß wie Italien. 45 Millionen Menschen leben in dem ostafrikanischen Land, die Hauptstadt ist Nairobi.
Kenia ist ein Vielvölkerstaat. Es gibt mehr als 40 Ethnien, die rund 50 verschiedene Sprachen sprechen. Offizielle Landessprachen sind Kisuaheli und Englisch.

Die Turkana-Wüste liegt an der „Wiege der Menschheit“. Gemeint ist damit der riesige Graben, eine Art Riss in der Erdkruste, der sich durch Ostafrika zieht. Hier nahm die Entwicklung des heutigen Menschen vor unvorstellbaren 1,8 Millionen Jahren ihren Anfang.
Diese Region im Nordwesten Kenias gehört zu den ärmsten des Landes. Eine Bergkette und der Turkanasee trennen das 71.600 km² große Gebiet vom Rest des Landes.
1,2 Millionen Menschen leben hier. Die meisten gehören zur nomadischen Volksgruppe der Turkana und sprechen ihre eigene Sprache, das Kiturkana.

Die meisten Menschen in der Turkana leben von der Viehzucht. Ziegen sichern ihr Überleben in der kargen Landschaft. Die Turkana trinken die Milch und auch das Blut der Tiere. Blut ist gesund: es enthält viel Eisen und Eiweiß. Zum Weiden werden die Ziegen in die Berge gebracht.
Mehr und mehr Turkana halten mittlerweile aber nicht nur Tiere, sondern bauen auch Gemüse und Obst an. Dadurch ziehen sie weniger oft umher.

In Kenia dauert die Grundschule acht Jahre. Sie ist kostenlos. Dennoch können viele Familien ihre Kinder nicht in die Schule schicken, denn Schuluniform und Materialien müssen selber gekauft werden. Oft ist die nächste Schule auch zu weit entfernt oder es gibt zu wenig Lehrer.
Aus den von den Sternsingern gesammelten Spenden werden Schulen mitfinanziert, damit hier die Kinder lernen, wie sie in Zukunft überleben können – trotz Klimawandel. So lernen sie neue Anbaumethoden kennen oder erfahren, welche Pflanzen Trockenheit gut vertragen.

Die Turkana ist eine der trockensten Regionen der Welt. Dürre und Wassermangel machen den Menschen schwer zu schaffen. Um an Wasser zu kommen, graben Frauen und Mädchen Löcher in ein ausgetrocknetes Flussbett. Bis zu fünf Meter tief müssen sie graben, bevor sie ein wenig Wasser schöpfen können.

Obwohl der Turkanasee nur Zu-, aber keine Abflüsse hat, wird er von Jahr zu Jahr kleiner. Schuld sind ein Staudamm in Äthiopien und der Klimawandel: Wegen Dürre und Hitze verdunstet täglich mehr Wasser aus dem See als neues hinzukommt.
Für die Fischer, die hier leben, eine Katastrophe: Das Wasser wird immer salziger und der Fischreichtum schwindet.

Weil es seit vielen Monaten nicht mehr geregnet hat, ist der nächstgelegene Damm ausgetrocknet.
Mit der Hilfe der Sternsinger konnten Wasserstellen errichtet werden. Aus ihnen schöpfen die Turkana Wasser, mit dem sie ihre Tiere versorgen und Gärten anlegen. Das ist ein wichtiger Schritt, um zu vermeiden, dass Kinder und ihre Eltern Hunger leiden oder mangelernährt sind.

Gewehr statt Hirtenstab – dieser Anblick ist keine Seltenheit in der Turkana. Im Grenzgebiet zu Äthiopien kämpfen Turkana und Dassanech seit vielen Jahren immer wieder um Wasser und Weideland.
Im Moment herrscht Frieden. Um diesen dauerhaft zu sichern, unterstützen die Sternsinger Projekte zur Friedensarbeit der Kirche vor Ort. Sie beugt Konflikten zwischen Turkana und Dassanech vor.
Kinder aus beiden Gruppen sollen den friedlichen Umgang miteinander lernen und erfahren, was es heißt, sich gegenseitig zu respektieren.