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Reise nach Indien anlässlich 50 Jahre Partnerschaft St. Johannes Baptista und Begumganj

50 Jahre Tätigkeit der Benediktinerinnen in Indien und 50 Jahre Partnerschaft St. Johannes mit Begumganj: Dieses Doppeljubiläum war der Anlass für die Reise einer einer fünfköpfigen Delegation nach Indien.

"Wer würde einen solchen Austausch mit aufbauen?": Das fragte Pfarrer Helmut Welsch die Gemeinde Sankt Johannes Baptista Aue im Pfarrblatt vom 20. Oktober 1974. Bezug nahm er auf einen Bericht einer Benediktinerin von der Heiligen Lioba, welche für eine Unterstützung der neuen Station Begumganj in Zentralindien warb. Dies war Ausgangspunkt einer nun 50 Jahre währenden stabilen und erprobten Partnerschaft zwischen St. Johannes und Indien. Auch bei der Integration von St. Johannes in die Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer wurde die Unterstützung stetig fortgesetzt.

50 Jahre Tätigkeit der Benediktinerinnen in Indien und 50 Jahre Partnerschaft St. Johannes mit Begumganj: Dieses Doppeljubiläum war der Anlass, dass für St. Johannes Jürgen Wagner und Frank Wittemann als Teil einer fünfköpfigen Delegation vom 6. bis 20. November 2024 nach Indien reisten. Mit dabei waren auch zwei Vertreterinnen vom Freundeskreis der Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba aus Freiburg im Breisgau und die dänische Subpriorin des Ordens. In Empfang genommen wurde die Reisegruppe am 7. November in Bhopal von der indischen Mutterpriorin Asha Thayyil. Untergebracht im Kloster in Ashirbhavan/Bhopal erlebten sie am 9. November zunächst einen Festgottesdienst mit dem Erzbischof von Bhopal sowie einen großen Festakt mit Tänzen und Aufführungen. Es folgten Besichtigungen des dort betriebenen großen Krankenhauses Devmata, eines Heims für Frauen, einer von den Schwestern betriebenen Näherei und des Schulzentrums St. Benedict Academy.

Von Bhopal aus flog die Gruppe am 12. November zusammen mit Mutterpriorin Thayyil über Delhi nach Guwahati in Nordostindien in der Provinz Assam. Von dort fuhr die Gruppe auf teilweise sehr unwegsamen Straßen und Wegen mit dem Geländewagen weiter in die Provinz Meghalaya. In diesem sehr ursprünglich gebliebenen Gebiet Indiens nördlich von Bangladesh besuchte die Delegation das indigene Volk der Khasi in Shngimawlein. Die dortige Dorfschule ist stark renovierungs- und ausbaubedürftig. Kurz zuvor hatte der Stromgenerator gestreikt und war notdürftig wieder in Gang gesetzt worden. Durch eine Kinderärztin vor Ort haben die Benediktinerinnen das medizinische Angebot in dem entlegenen Bergdorf stark verbessert.

Weiter ging es am 14. November in die Hauptstadt von Meghalaya, nach Shillong. Der dort ansässige Erzbischof begrüßte die Delegation herzlich und gab eine Privatführung in seiner Bischofskirche. Sie fasst 2.000 Besucher und ist nahezu in jedem Gottesdienst voll besetzt - bei fünf Messen an jedem Wochentag. Am 15. November erreichten die Reisenden Umkon im tropischen Regenwald. Die Bewohner - ebenfalls vom Stamm der Khasi - führen in Einklang mit der Natur ein einfaches Leben, aber es wird - wie überall in Indien - viel gelacht. Das Dach der Schule von Umkon ist undicht, so dass es vor allem in der Regenzeit in die Räume hineinregnet. Für die dortige schulische und medizinische Versorgung wollen die Schwestern hier vermehrt Mittel einsetzen.

Über Delhi ging es am 16. November zurück nach Bhopal, von wo aus am 17. November die medizinische Versorgungsstation Tulsipar und schließlich die Partnergemeinde Begumganj angefahren wurde. Beeindruckend war, wie groß und vielfältig der Standort Begumganj sich heute präsentiert. Mit einem Konvent für die Schwestern, einer Schule mit 1.900 Schülern, einem Kindergarten mit 400 Kindern und einer schönen Pfarrkirche. Für einen großen Festakt hatten sich alle Schüler und Lehrer der Schule versammelt. Das Engagement aus Karlsruhe und Freiburg für Begumganj wurde mit Aufführungen, Musikdarbietungen, Tänzen und Redebeiträgen ausführlich gewürdigt. Pfarrer Welschs frühe Förderung von Begumganj wurde als Glücksfall bezeichnet. Hier zeigte sich wie bei allen anderen Besuchen von Einrichtungen die große Freude der Inder, ihre sagenhafte Gastfreundschaft und herzerwärmende Freundlichkeit. Mit Blumen und Ehrenschals, mit Geschenken und Komplimenten wurden den Gästen jeweils ein triumphaler Empfang bereitet. So war es am 18. November auch in der Schule Rahatgarh, die für 800 Schulkinder und 200 Kindergartenkinder erbaut wurde. Die Reisenden aus St. Johannes überbrachten stets die Grüße der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer. Sehr gut kam bei den Indern jeweils das Singen eines deutschen Kirchenlieds an, das jeweils von der Delegation vorgetragen wurde.

Am 20. November flog die Delegation wieder zurück nach Frankfurt, mit vielen bunten und auch aufwühlenden Eindrücken im Gepäck. Aus einem Land mit Menschen, die teilweise schwierigen Lebensbedingungen trotzen, oft aber mit einem Lächeln auf den Lippen - und mit viel Geduld und Lebensfreude. Bleibender Eindruck ist die tiefe Dankbarkeit der indischen Gastgeber für die Unterstützung aus Deutschland. Die Partnerschaft mit den Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba betreut in St. Johannes der Familienkreis. Spenden können weiter auf das Konto der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer bei der Sparkasse Karlsruhe (IBAN: DE56 6605 0101 0108 2165 32) mit dem Verwendungszweck Indien einbezahlt werden. 

Foto Indien:
In Begumganj in Zentralindien betreiben die Benediktinerinnen ein Schulzent-rum mit 1.900 Schülern sowie einen Kindergarten mit 400 Plätzen. Die Delega-tion aus Deutschland und Dänemark wurde am 18. November 2024 mit einem Festakt begrüßt. 1974 gründete Helmut Welsch, seinerzeit Pfarrer in Durlach-Aue, die erfolgreiche Partnerschaft mit Begumganj.

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