Im Mai kommenden Jahres sind es 10 Jahre her, dass Papst Franziskus eine Enzyklika zum Klimaschutz schrieb. Es ist ein flammendes Plädoyer, den Klimawandel zu begrenzen – die Schöpfung so weit wie noch möglich zu erhalten. Was ist seitdem in der Kirche, in unserem Erzbistum und in unserer Kirchengemeinde geschehen? Und was geschieht derzeit?

Erzbischof Burger hat im Jahre 2018 das Ziel ausgerufen, dass die Erzdiözese mit ihren Gebäuden und Fahrzeugen bis 2030 keine Treibhausgase mehr emittieren darf, d.h. binnen 13 Jahren klimaneutral sein muss. Soeben ist der Klimabericht über die letzten fünf Jahre aus Freiburg veröffentlicht: In den letzten fünf Jahren wurden die energiebedingten CO2-Emissionen von rund 99.000 Tonnen im Jahre 2018 auf 77.188 Tonnen oder um knapp 22 % gesenkt. 78 % Reduktion sind in den verbliebenen sechs Jahren noch zu leisten: d.h. durchschnittlich 11.000 Tonnen pro Jahr absenken anstelle von 4.400 Tonnen pro Jahr. Das ist eine ungeheure Herausforderung.

Jetzt ist Winter. Gut 85 % des Energieverbrauchs (Strom und Brennstoffe) werden zum Heizen der Gebäude unserer Kirchengemeinde derzeit benötigt. Das waren 140.000 € Heizkosten im letzten Jahr. Der Strombezug wurde vor wenigen Jahren auf Ökostrom umgestellt mit minimalen verbleibenden CO₂-Emissionen. Zudem versucht das Erzbistum, ab dem kommenden Jahr viele Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer von Gebäuden der Kirche zu setzen. Bei unserer Gemeinde werden es mindestens drei Anlagen sein, die der Arbeitskreis Klimaneutrale Kirchengemeinde Durlach und Bergdörfer vorbereitet hat. 

Die Mitglieder dieses Arbeitskreises bitten jeden Nutzer der Gebäude oder Kirchen, um umsichtiges und kluges Handeln wie z. B.

• Thermostatventile nur auf 19 bis 20°C stellen (Nicht auf „5“, denn es wird nicht schneller warm als wenn man auf „2“ oder „3“ stellt)
• Thermostatventile und Temperaturregler beim Verlassen eines Raumes wieder auf „1“ stellen
• beim Verlassen der Räume alle Elektrogeräte und das Licht ausmachen
• keine Lüftung mit schräggestellten Fenstern, sondern kurze Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern machen
• sich warm anziehen; es ist Winter. 

Die Mitglieder des Arbeitskreises arbeiten laufend an Lösungen für die Klimaneutralität unserer Gebäude, derzeit mit LED-Lampenwechsel und Nachisolation von Heizrohren, ab nächstem Jahr (Anm. d. Red.: falls finanzierbar und umsetzbar) mit körpernaher Wärme in den Kirchen und Sanierungen von Gebäuden, Wärmepumpen und Anschluss an die Fernwärme. Bitte helfen Sie alle mit durch den Gedanken „die Schöpfung bewahren“!

Wir im Arbeitskreis suchen auch weitere Mitchristen, die Freude an dieser Mission haben.

Papst Franziskus ermahnte die Menschheit noch im letzten November vor der Weltklima-konferenz COP28 mit den Worten: „Wir müssen diesen Widerspruch überwinden, dass wir einerseits ein Problembewusstsein an den Tag legen und gleichzeitig nicht den Mut haben, wesentliche Veränderungen herbeizuführen.“

Arbeitskreis Klimaneutrale Kirchengemeinde Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer m.:0171 301 8536