Kinderchor
Information über den Kinderkirchenchor und seine Arbeitsweise
Im Kinderchor wird nach der „Ward Methode" gearbeitet. Grundlage des Musizierens nach der Ward-Methode ist das Singen. Kinder lernen sich musikalisch mit der gleichen Selbstverständlichkeit auszudrücken, wie in ihrer Muttersprache.
Die Ward-Methode
Eine kleine Besonderheit, die unseren Chor vielleicht von anderen Kinderchören unterscheidet, ist, dass mit der so genannten „Ward Methode" gearbeitet wird.
Die Ward-Methode ist nach der amerikanischen Musikpädagogin Justin Ward (1879-1975) benannt. Sie hatte dabei das Ziel vor Augen, allen Kindern eine grundlegende musikalische Bildung zu vermitteln und nicht nur eine kleine Gruppe von begabten Kindern zu fördern.
Seither ist die Ward-Methode immer wieder an der Praxis überprüft und verbessert worden, so dass sie heute einen durch jahrzehntelange praktische Erfahrung gesicherten Weg bietet, Kindern eine solide, ausbaufähige musikalische Bildung zu vermitteln. Sie hat sich dabei nicht nur im Grundschulunterricht,. Sondern auch bei der systematischen musikalischen Arbeit mit Kinderchören bewährt.
Die Eckpunkte der Ward-Methode sind:
- Grundlegende musikalische Bildung für alle Kinder
- Entwicklung gesunder, klangschöner Stimmen
- Erziehung zur musikalischen Selbständigkeit
- Entwicklung einer inneren Klangvorstellung
- Entwicklung eines stabilen Rhythmusgefühls
Grundlage des Musizierens nach der Ward-Methode ist das Singen! Kinder lernen sich musikalisch mit der gleichen Selbstverständlichkeit auszudrücken, wie in ihrer Muttersprache. Dazu bedarf es keines aufwändigen Instrumentalapparates, sondern musikalische Erfahrungen werden den Kindern in erster Linie durch das Singen und durch rhythmische Bewegungen vermittelt, also durch den Einsatz des eigenen Körpers.
Dem allen liegt die Überzeugung zugrunde: JEDER KANN SINGEN!
Und mein Motto lautet: Singen und Musizieren macht SPASS!
Ein Beispiel aus der Praxis - Vorstellen der Ward-Methode am 13.04.2011
Nach einigen aufregenden Minuten – bis alle da waren, bis alle saßen – ging es los.
Mit den üblichen Begrüßungsformeln: Guten Abend Kinder, Guten Abend, alle mit blauen Augen, Guten Abend, die mit langen Haaren, Guten Abend, alle Jungs, Guten Abend, alle Mädchen….. wurde gestartet.
Diese Begrüßungsformeln wurden gesungen, damit die Kinder schon eingestimmt werden aufs Singen. Bei: Guten Abend, ALLE – standen alle auf!
Dann gab die Chorleiterin – Irene Eldracher – die Töne mit einer Stimmpfeife an. Die Kinder sangen die Töne mit der Silbe „NU" nach. (Diese eignet sich besonders gut, zum Erlernen des „leichten" Singens und der Mundformung zu einem schönen „Kussmund"). Hier geht es besonders um die Klangfülle der Töne.
Der letzte Ton war nun das „DO". Die Kinder durften sich setzen.
An der Tafel – auf der die Zahlen 1 2 3 4 5 – Tonstufen – angegeben waren, führte Fr. Eldracher die Kinder mit einem Stock – rot/grün – durch die Übung. Es ging darum, genau zu singen, d.h. die richtige Tonhöhe zu treffen. Das erfordert sehr viel Konzentration und vor allem Hinhören, auf das, was gesungen wird. Die Kinder durften einzeln vorsingen. Dabei machten sie die melodischen Gesten dazu, die das richtige Singen unterstützen.
Jetzt standen die Kinder auf, suchten sich ihr Standbein und spielten ein Echospiel. Die Chorleiterin gab immer vier Töne an und diese mussten im Rhythmus der Arme und Beine nachgesungen werden (Echo).
Nachdem die Kinder saßen gab es eine kleine Einführung in die Rhythmuskästchen. Es gab ein gelbes, blaues und rotes Kästchen. Diese wurden abwechselnd „getickt", d.h. mit einem Finger auf die Handschale getippt und „la" dazu gesagt.
Jetzt kam der für die Kinder beliebteste Teil: Rätsel mit Tönen – Da gibt es verschiedene Varianten. Fr. Eldracher zeigte mit melodischen Gesten vier Töne an. Mit dem DO begann jeweils die Übung. Die Kinder durften dann das Rätsel lösen.
Eine andere Variante: Die Kinder schreiben selbst vier Töne an die Tafel und müssen sie dann zusammen mit der Gruppe singen oder es gibt ein Notendiktat. Das lieben die Kinder besonders. Dafür gibt's eigens Hefthüllen aus Plastik, die mit einem wasserlöslichen Folienschreiber beschriftet werden. Die Chorleiterin gibt dann vier Töne mit melodischer Geste vor, die Kinder müssen sie aufschreiben. Zum Schluss gibt's Punkte.
Ja, die Punkte: Sie sind immer aktuell. Die Kinder sammeln Punkten bei besonders schwierigen Aufgaben. Auch beim richtigen Hören, waren wir zu hoch oder zu tief, gibt's Punkte. Auch die Chorleiterin kann Punkte bekommen, nämlich, wenn eine Aufgabe nicht gelöst wurde. Bei 10 Punkten gibt's eine Belohnung.
Damit war das Programm zu Ende, die Kinder durften alle nach Hause.
Dauer der Vorstellung: ca. 12 Minuten (Bei der Chorprobe sind 20 Minuten eingeplant.)